Das Klima verändert sich. Was global gesehen für berechtigte Beunruhigung sorgt, kann lokal gesehen auch Möglichkeiten eröffnen. Im Jahr 2015 reagierten wir auf das stetige Mehr an Sonnenstunden Tribut und kelterten zum ersten Mal aus einer der höchstgelegenen Parzellen der Bruck einen Muskateller Smaragd. Minimale Mengen, doch genug um damit einen Stahltank und später ein paar hundert Flaschen zu füllen. Abgesehen von den klassischen Muskatelleraromen, die einen Bogen von Holunderblüten, reifen Trauben, Rosenblättern zu Zitrusnoten schlagen, schmeckt man auch die extremen Bedingungen, unter denen die Trauben gereift sind. Der stetige Wind und die Kühle der Lage spiegeln sich in einer vitalen Frische, die Kargheit und Steinigkeit des Bodens in einer feinen Rauchigkeit wider.
„Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Intensiver Duft nach Holunderblüten und Wiesenkräutern, mit etwas Grapefruitzesten unterlegt, Muskatnuancen klingen an, reife Tropenfrucht. Gute Komplexität, kraftvoll, extraktsüß nach Birnen, salzig im Nachhall, bleibt gut haften, saftiger Speisenbegleiter.“
Falstaff Weinguide 2019/20
93 P Falstaff Weinguide 2019/20