Staatspreis für Architektur

Meine Familie betreibt seit mehreren Generationen Landwirtschaft in und um Vießling, Weinbau wurde allerdings erst mit meinem Vater zum tragenden Wirtschaftszweig. In mehreren kleinen Schritten passte er über die Jahre immer wieder die vorhandenen Räumlichkeiten seinen Bedürfnissen an, ehe er sich 2013 dazu entschloss, wirklich groß umzubauen.

 

Den Neubau für Produktion und Verkostung übernahmen Elmar Ludescher und Philip Lutz, die unsere Vorstellungen eines, in die Kulturlandschaft der Wachau eingefügten und doch eigenständigen und originellen Gebäudes umsetzen sollten. Wir setzten innen wie außen auf unverschnörkselte Klarheit und lokale Materialien und versuchten  Zweckmäßigkeit mit zeitloser Ästhetik zu verbinden.

 

Ein Versuch, der so perfekt umgesetzt wurde, dass wir dafür den STAATSPREIS FÜR ARCHITEKTUR 2016 erhielten.

 

Die Begründung der Jury spiegelt unsere Intentionen wider und liefert gleichzeitig eine gründliche Beschreibung unseres Gebäudes, weshalb ich sie hier, kurz zusammengefasst, wiedergebe.

 

Prägende Elemente sind die ineinandergefügten steilen Satteldächer, die charakteristische Hausform, der handgearbeitete Außenputz sowie die Lamellen aus lasiertem Tannenholz, die vor die Glasflächen des Gebäudes gesetzt wurden. In seinem Inneren dominieren klare Linien, weiches Licht, reduzierte Materialien und haptische Oberflächen. So bestehen etwa die Möbel bzw. Einbauten in Büro und Verkaufsraum aus naturbelassener Asteiche, der Fußboden aus geschliffenem Estrich.“

 

„Der große Verkostungsraum im Obergeschoss wurde vollflächig vertäfelt und beeindruckt durch Stimmung und räumliche Raffinesse. Gestalt, Materialität und Farbigkeit wirken authentisch und selbstverständlich, Neuinterpretationen traditioneller Formen bestehen neben Elementen des regionalen Handwerks.

Dass das Bauwerk darauf ausgerichtet ist, vom Bauherrn selbst repariert werden zu können und in Würde zu altern, ist Teil der über architektonische Aspekte hinausgehenden Qualitäten. Ein eindrucksvolles Beispiel für neues Bauen in alter Kulturlandschaft und für die Weitsicht der Bauherren, nicht auf ortsübliche Klischees, sondern auf gute Architektur und damit auf langfristige Wertigkeit zu setzen.“

Jenseits aller Ästhetik ist der entscheidende Faktor für uns freilich der, dass wir in den neuen Gebäuden einfach besser arbeiten können und auch für neue Ideen mehr Platz haben. Zudem können wir unseren Kunden eine Atmosphäre bieten, in der man sich konzentriert und in aller Ruhe mit unseren Weinen auseinandersetzen kann.

 

Wer sich einen Eindruck über unsere Weine und unser Weingut verschaffen will, kann uns gerne nach rechtzeitiger Voranmeldung besuchen.