Wir sind ein Familienbetrieb, auf dem mittlerweile drei Generationen leben und arbeiten. Meine Großeltern haben vor über 60 Jahren damit begonnen, langsam den Schwerpunkt von der gemischten Landwirtschaft in Richtung Weinbau zu verlagern. Mein Vater ist den eingeschlagenen Weg weitergegangen. Aus 1,5 Hektar Rebfläche sind dabei 9 Hektar geworden, die sich zum größten Teil in steilen Terrassen direkt über dem Weingut befinden. Wir sind aber nicht nur größer geworden, auch die Rebsorten und der Ausbau haben sich mit der Zeit gewandelt. Rotwein und Rosé gibt es nicht mehr, Riesling & Veltliner geben heute den Ton an. Alle diese Schritte wurden langsam und durchdacht gesetzt, immer auch im Dialog mit der älteren und jüngeren Generation.
Bis heute nehmen alle Familienmitglieder aktiv am Gutsleben teil. Meine Großmutter führt noch immer die Wirtschaft, werkt im Garten und kocht. Als alles hier anfing, als einzig die steilen Hänge, die Bruck hinauf, der Familie gehörten und 3 Kühe und 4 Schweine die Wiesen abgrasten, führte sie den Hof durch die ersten, schwierigen Jahre.
Die Weingärten und die Leidenschaft für die Rebstöcke und Trockensteinmauern hält meinen Großvater jung. Bei Wind und Wetter, Sonne, Regen, Schnee und Sturm klettert er durch unsere Terrassen, täglich zwischen 10-12 Stunden. Auf unseren 9 Hektar stehen schätzungsweise 32000 Rebstöcke und ich vermute, er kennt sie alle – nicht nur ihr Äußeres, die krummen dicken Stöcke und den mächtige Ansatz der Wurzeln, sondern auch ihre Eigenheiten und Bedürfnisse.